Saisonabbruch in den Bundesligen

In der SK Rollhockey wurde gestern, nach Abfrage bei den Vereinen, die Entscheidung getroffen die Saison 2019/2020 abzubrechen. Der deutsche Meister wurde anhand der durchgeführten Spiele ermittelt. Herzlichen Glückwunsch an SKG Herringen (Herren) und die IGR Remscheid (Damen).
Wir, die ERG Iserlohn, hätten einen Abbruch der Saison ohne Vergabe der Titel bevorzugt. Ähnlich wie beim Eishockey wird normalerweise der Meister in den Play Off`s ermittelt. Aus diesem Grunde wäre theoretisch auch anderen Vereinen die Chance auf einen Titelgewinn möglich gewesen.

Hier die offizielle Stellungnahme der SK Rollhockey:

Beendigung der Rollhockey-Saison 2019/2020 für den Bereich der Senioren
Liebe Sportfreunde!
der Vorstand der Sportkommission Rollhockey hat in einer Sitzung per Videokonferenz heute die
Beendigung der Rollhockey-Saison 2019/2020 für den Senioren-Bereich beschlossen. Alle im
Spielplan noch offenen Begegnung der 1. und 2. Rollhockey-Bundesligen Damen und Herren
wurden abgesagt und nicht nachgeholt. Nach der Beendigung der Bundesligen wurden auch die
beiden Pokal-Wettbewerbe für beendet erklärt. Wir werden in dieser Saison keine Pokal-Sieger
küren können. Eine weitere Hängepartie mit unklarem und unsicherem Saisonverlauf wird es für
unsere Spielerinnen und Spieler, die Verantwortlichen in den Vereinen und im Verband sowie die
Rollhockey-Fans vor den Toren der noch immer geschlossenen Sporthallen damit nicht geben.
Auch der Supercup 2020, der den Start in die neue Bundesliga-Saison 2020/2021 bilden sollte,
kann ohne Pokalsieger nicht ausgetragen werden und wurde ebenfalls abgesagt.
Als Vorsitzender der Sportkommission war es mir wichtig, vor unserer Entscheidung ein
Meinungsbild aus den Bundesligen und ihren Vereinen einzuholen. Dabei sprach sich eine deutliche
Mehrheit aller Bundesliga-Teams für eine sofortige Beendigung der Saison aus. Die Wettbewerbe,
in denen annähernd ähnliche Bedingungen herrschten wurden in der Entscheidung des Vorstandes
dabei gleich behandelt. Die beiden 1. Rollhockey-Bundesligen haben weit über 88% (Herren

88,8% / Damen 89,2%) aller Begegnungen der Hauptrunde ausgetragen, die 2. Rollhockey-
Bundesliga Herren sogar 90% aller Spiele der Hauptrunde.

Die in Turnierform ausgetragene 2. Rollhockey-Bundesliga Damen stand bei vorläufiger Einstellung
des Spielbetriebs Mitte März – wegen des späten Saisonstarts – bei nur 35% aller Begegnungen.
Die Mehrheit der Vereine der 2. Rollhockey-Bundesliga Damen sprach sich für eine Beendigung
ohne Wertung aus. Der Vorstand der Sportkommission hat heute Abend deren Beendigung ohne
Wertung beschlossen.

Seite 2 – DRIV 20200509 Beendigung der Saison für Senioren

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In den drei anderen, viel weiter fortgeschrittenen Bundesligen gab es in allen drei Wettbewerben
eine unterschiedliche Anzahl an ausgetragenen Spielen je Mannschaft. Teilweise fehlte keine
Begegnung mehr, teilweise fehlten noch eine oder sogar zwei Begegnungen zum sauberen und
gleichmäßigen Rundenabschluss.
In diesen drei Bundesligen sprachen sich die Vereine mehrheitlich für den Vorschlag des
Vorstandes Spielbetrieb aus, die Saison anhand eines Quotienten aus tatsächlich errungenen
Punkten und der Anzahl der absolvierten Begegnungen zu werten (Punkte je Spiel). Damit kann
die unterschiedliche Anzahl an Spielen berücksichtigt werden. Dies würde zwar in den beiden 1.
Rollhockey-Bundesligen nicht zu einem anderen Tabellenbild als dem letzten Stand vor der
vorläufigen Einstellung des Spielbetriebs führen, jedoch stünde in der 2. Rollhockey-Bundesliga
Herren damit der Hülser SV Krefeld als Sieger fest. Vor dem letzten Spieltag, aber ohne weitere
Begegnung an diesem und mit nur zwei Punkten Vorsprung auf den HSV Krefeld konnte der SC
Bison Calenberg nur auf eine Niederlage des HSV Krefeld bei der RSG Berlin hoffen. Umso höher
ist es dem SC Bison Calenberg anzurechnen, dass auch dieser sich für die Quotienten-Regelung
ausgesprochen hat.
Anders als bei den Herren stellte sich jedoch das Meinungsbild bei der 1. Rollhockey-Bundesliga
Damen dar. Hier sah zwar auch eine deutliche Mehrheit die Beendigung der Saison als
unabdingbar, jedoch verteilten sich die Rückmeldungen der Vereine gleichmäßig auf die
Quotienten-Regelung und die Beendigung ohne Wertung. Der Vorstand der Sportkommission
Rollhockey sieht es jedoch als wichtig und als richtig an, keine Abstufung in der Wertung zwischen
Herren- und Damen-Spielbetrieb vorzunehmen, da die Umstände ohne nennenswerte Unterschiede
nahezu identisch sind.
Die vorzeitige Beendigung einer Spielzeit stellt ein außergewöhnliches Ereignis dar. Uns allen wäre
es lieber gewesen, wir hätten alle noch fehlenden Spiele zeitnah nachholen können und könnten in
diesen Tagen spannende Play-Off-Spiele und rassige Pokal-Fights sehen. Die Corona-Pandemie hat
uns dieser Möglichkeit beraubt. Die in den letzten sieben Monaten von unseren Spielerinnen und
Spielern erbrachte Leistung in Training und Spielbetrieb, mitsamt der damit verbundenen
Einschränkungen im Privatleben, darf nach Meinung des Vorstandes der Sportkommission
Rollhockey jedoch nicht mit dem Abbruch der Saison annulliert werden. Alle haben über die sieben
Monate hinaus ihren Beitrag zu unserem Sport geleistet, alle haben mehrmals wöchentlich auf
Rollen gestanden und hart für einen erfolgreichen Saisonverlauf trainiert. Alle haben bis Mitte März
für ihr Team und für unseren Sport gekämpft und alles für den Sieg an nahezu jedem
Wochenende seit Anfang September gegeben, sich seit der Aussetzung des Spiel- und
Trainingsbetriebs anderweitig fit gehalten für einen eventuellen Neustart und eine Rückkehr in den
Spielbetrieb vor dem Sommer. Unsere Fans haben in zahlreichen Begegnungen mitgefiebert, sich
über die Siege ihres Teams gefreut und auch dem einen oder anderen verlorenen Punkt
gemeinsam mit ihrem Team nachgetrauert.
Es wäre falsch das alles einfach vom Tisch zu wischen und für ungeschehen zu erklären. Ich freue
mich, dass die Kollegen im Vorstand der Sportkommission Rollhockey mehrheitlich meine Meinung
teilen und sich in einer Abstimmung für die Beendigung der Saison mit Wertung anhand des
Quotienten entschlossen haben. Ich freue mich aber auch, dass wir diese schwierige Entscheidung
nicht ohne ausgiebige Diskussion getroffen haben. Schließlich wäre den Hauptrunden ja auch noch
eine Play-Off-Runde gefolgt, die den ersten vier Teams der Tabelle noch eine Verbesserung der
Platzierung bis hin zum Titel ermöglicht hätte. So war es eine schwierige Entscheidung des
eigenen Gewissens, vor der jeder auch Sympathien für die anderen Argumente aufbringen konnte.

Seite 3 – DRIV 20200509 Beendigung der Saison für Senioren

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Die heutige Entscheidung, die zwar mehrheitlich, aber nicht einstimmig erfolgte, wurde zwar für
diese Saison getroffen, sie wird jedoch zukünftigen Entscheidungen den Weg weisen. So war allen
Beteiligten klar, dass sie ihre Stimme nicht nur für die Saison 2019/2020, sondern auch als Mandat
für zukünftige Entscheidungen abgaben.
Der Vorstand der Sportkommission Rollhockey folgte mit seiner Entscheidung damit aber auch dem
mehrheitlichen Wunsch der Vereine nach Beendigung der Saison und der Wertung der 1.

Rollhockey-Bundesliga Herren, der 1. Rollhockey-Bundesliga Damen sowie der 2. Rollhockey-
Bundesliga Herren anhand des Quotienten aus Punkten und Spielen.

Deutscher Rollhockey-Meister 2020 der Herren ist der SK Germania Herringen!
Deutscher Rollhockey-Meister 2020 der Damen ist die IGR Remscheid!
Sieger der 2. Rollhockey-Bundesliga Herren ist der Hülser SV Krefeld!
Unter Berücksichtigung ihrer in dieser Saison erbrachten Leistungen richte ich an alle drei Teams
meinen herzlichen Glückwunsch. Die Siegerehrungen werden zu einem späteren Zeitpunkt in
einem würdigen Rahmen erfolgen, sobald es die Corona-Lage zulässt.
Eine Entscheidung zur Beendigung oder Fortsetzung des Spielbetriebs im Nachwuchsbereich
(sprich die Austragung der Deutschen Nachwuchs-Meisterschaften) werden wir gemeinsam mit
den Vertretern der Landesverbände im Rahmen der nächsten Sitzung der Sportkommission
Rollhockey (vorgesehen für Ende Juni) treffen. Hier besteht zumindest noch die Option diese im
kommenden Herbst nachzuholen.
Ich danke allen Sportfreunden, die diese durchaus schwierigen Entscheidungen in diesen
schwierigen Zeiten respektieren. Sie wurden nach eingehender Diskussion auf demokratischer
Basis getroffen und spiegeln die Mehrheit der Meinungen aller Bundesliga-Vereine wider. Ich

wünsche uns allen einen erholsamen Sommer, mögen sich die weiteren Auswirkungen der Corona-
Krise auf unseren Sport im Rahmen des Erträglichen halten. Wir alle werden uns der Umstände in

dieser Saison stets bewusst sein. Die Hängepartie ist damit – zumindest für unsere Senioren-Teams
– beendet, lasst uns nun den Fokus auf die neue Saison richten!
Bleibt bitte alle gesund!
Mit freundlichen Grüßen
Deutscher Rollsport- und Inline-Verband e.V.
Sportkommission Rollhockey
– Vorsitzender –
Thomas Ullrich

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