Die U20 unter der Leitung von José Aleixo musste sich im Finale der Deutschen Meisterschaft nur gegen den IGR Remscheid geschlagen geben. Zuvor konnten sie in einem hochspannenden Halbfinale gegen den TuS Düsseldorf Nord im Penaltyschießen die Oberhand behalten.

Hier der Bericht im Iserlohner Kreisanzeiger vom 19.06.2023:

U20 der ERGI wird Deutscher Vizemeister

Nur am neuen Titelträger IGR Remscheid beißen sich die Iserlohner Talente die Zähne aus. Packender Halbfinal-Krimi gegen Düsseldorf

Oliver Bergmann und André Günther

Iserlohn Die ERG Iserlohn hat in der heimischen Hemberghalle ein großartiges Turnier um die Deutsche U20-Rollhockeymeisterschaft gespielt und lediglich den ganz großen Wurf verpasst. Vor stimmungsvoller Kulisse setzte sich die IGR Remscheid durch, die den RSC Cronenberg in dieser Altersklasse als bestes Deutsches Team ablöste.

Natürlich waren Iserlohns Spieler enttäuscht. Wer ein Endspiel erreicht, möchte das auch gewinnen. Doch in der Stunde der Niederlage zeigten die von Jose Aleixo betreuten ERGI-Talente Größe und gratulierten den Bergischen zum Triumph. Verloren haben die Iserlohner Jungs nur auf dem Papier. „Unser Ziel war eine Medaille“, sagte Aleixo nach dem gewonnenen Halbfinal-Krimi gegen den TuS Düsseldorf Nord. Rollhockey, U20-DM: IGR Remscheid – ERG Iserlohn 6:2 (3:1). ERGI-Kapitän Christiano Neves war zunächst der Mann, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. Nach zwei Minuten scheiterte er noch aus spitzem Winkel und kurzer Distanz am Gestänge, in Minute 5:34 hielt er zentral aus der Distanz drauf und brachte sein Team in Führung.

Und wenn es knapp zwei Minuten später nicht zu einer kurzen Orientierungslosigkeit infolge eines Spielerwechsels gekommen wäre, hätte der Remscheider Angriff, der letztendlich zum 1:1 führte, genauso unterbunden werden können wie das zuvor gelang. Spätestens bei Torwart Yannick Hinz war Endstation für die Gäste. Die große Chance, erneut in Führung zu gehen, hatte Julian Haubrock auf dem Schläger, doch er schloss einen Konter mit einem Pfostentreffer ab. Remscheid blieb am Drücker, die 2:1-Führung (16.) fiel nicht gerade aus heiterem Himmel. Doch der Halbzeitstand von 1:3 aus ERGI-Sicht war doppelt unglücklich. Erstens, weil der Ball vom Pfosten an Hinz’ Rücken prallte und von dort über die Linie flog, zweitens waren nur noch vier Sekunden auf der Uhr.

Fünf Minuten nach Wiederbeginn führte ein Konter zum 1:4, spätestens jetzt musste sich die ERGI mit der Niederlage anfreunden. Eigene gefährliche Abschlüsse wurden schon im Vorfeld immer seltener. Fünfeinhalb Minuten vor Schluss führte ein Solo zum 1:5 – dieser Spielstand war schon happig. Ergebniskorrektur gelang zwar Jonas Schulz, aber 25 Sekunden vor Schluss stellte Remscheid den alten Abstand wieder her.Halbfinale: ERG Iserlohn – TuS Düsseldorf Nord 5:4 (3:3, 2:2, 0:0) nach Penaltyschießen. Nicht nur aufgrund drei gehaltener Penalties war Yannick Hinz der gefeierte Mann in den Reihen der Gastgeber. An ihm verzweifelten die Landeshauptstädter schon in der regulären Spielzeit und in der Verlängerung. Bis zur elften Minute hatte die ERGI zudem Glück bei drei Treffern ans Gestänge. Chancen dieser Güte besaß Iserlohn nicht. Meistens versuchten es Neves und Co. aus der Distanz, viele Schüsse wurden geblockt, pariert oder gingen daneben. Mit dem Rückstand aus heimischer Sicht nach 24:25 Minuten schien der Bann gebrochen, doch nur 29 Sekunden später traf Haubrock zum 1:1. Neves vergab die erste große Chance, die Partie zu drehen – er vergab einen Penalty. Marcel Seewald stellte tatsächlich auf 2:1 (35.), doch eine Minute später glich Düsseldorf durch einen Penalty aus. Mit dem 2:2 ging es in die Verlängerung, in der zwei weitere Treffer per Penalty fielen. Dort zunächst der Schock: Düsseldorf stellte in der 42. Minute auf 3:2, zweieinhalb Minuten vor Ende konterte Haubrock. Er und Christiano Neves sorgten mit ihren Treffern auch für den Finaleinzug, weil Hinz nur einen Ball passieren ließ. Vorrunde: IGR Remscheid – ERG Iserlohn 3:1 (1:0). Die erste Hälfte war über weite Strecken ausgeglichen, allerdings mit einem etwas besseren Start für Remscheid. Aufgrund der konzentrierten Defensivarbeit und guten Torwartleistungen auf beiden Seiten blieb die Partie bis kurz vor der Pause torlos. 40 Sekunden vor Ende der ersten Hälfte brauchte Iserlohn eigentlich nur noch die Zeit runterspielen, um mit dem Remis in die Pause zu gehen. Nach einem unnötigen Ballverlust unterlief der ERGI ein strafstoßwürdiges Foul. Den Penalty verwandelt Remscheid zum 1:0.

In der zweiten Halbzeit zeigte sich vorerst dasselbe Bild: Beide Teams spielten auf Augenhöhe, bis die IGR Hinz in der 26. Minute ein zweites Mal überwand. Ein verwandelter Penalty in der 31. Minute aufgrund eines vorangegangenen Foulspiels brachte Remscheid dann endgültig auf die Siegerstraße. Eine rote Karte und eine damit verbundene vierminütige Unterzahl konnte Iserlohn zwar überstehen und sogar durch Neves ein Tor erzielen, mehr als Ergebniskosmetik war das allerdings nicht.ERG Iserlohn – RSC Chemnitz 7:0 (3:0). Zum Auftakt benötigte die ERGI einige Minuten um in den Wettkampfmodus umzuschalten. Iserlohn besaß zwar spielerisch die Kontrolle über die Partie, konnte die Überlegenheit aber erst in der achten. Minute in ein Tor ummünzen. Neves erzielte die 1:0-Führung. In der Folge kam aber auch Chemnitz besser ins Spiel und es war Yannick Hinz zu verdanken, dass die Führung weiter bestand hielt. Erst ein Doppelschlag von Neves (13.) brachte die Iserlohner in ruhigeres Fahrwasser.

Im zweiten Durchgang taten sich die Gastgeber weiter schwer spielerisch ihre Qualität auf die Fläche zu bringen. Wenn die ERGI gefährlich wurde dann meist durch Einzelaktionen wie bei Neves, der kurz nach dem Wechsel auf 4:0 erhöhte. In der Defensive ließ die ERGI dem Gegner aber weiterhin zu viel Spielraum und so war auch ein wenig Glück dabei, dass die Iserlohner trotz eines Pfosten- und eines Lattentreffers weiter ohne Gegentreffer blieben. Haubrock, Noel Klucziok und Jonas Schulz mit einem Direkten sorgten dann für den 7:0-Endstand.

ERGI: Hinz – Haubrock, Perschin, Colpin, Schulz, Kluczniok, Rath, Neves, Seewald

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