Platz 4 für die ERGI beim Final-Four der Regionalliga West 23/24
Rollhockey-Regionalligist verpasst die Titelverteidigung und kassiert in Krefeld zwei Niederlagen. Meister ist Hülser SV Krefeld II
Nach dem Titelgewinn im vergangenen Jahr muss die ERG Iserlohn in dieser Rollhockey-Saison in der Regionalliga West kleinere Brötchen backen. Mit Mühe ist das Team von Trainer Hermann Höfener auf den letzten Drücker noch als Vierter ins Final-Four-Turnier gerutscht, dort war am Samstag in Krefeld jedoch nichts für den mehrfachen Deutschen Meister und Pokalsieger zu holen.
Schon die Voraussetzungen sahen am Samstagmorgen deutlich anders aus, als vom Iserlohner Coach noch am Freitag vermutet. „Außer den drei Akteuren, von denen ich wusste, dass sie nicht zur Verfügung stehen werden, sind kurzfristig noch Fabio Silva und Marco Aleixo ausgefallen. Das hat natürlich unsere Möglichkeiten minimiert.“
Rollhockey, Final-Four Regionalliga West: IGR Remscheid II – ERG Iserlohn 7:2 (1:0).
Zu allem Überfluss stand im Halbfinalspiel gegen den Hauptrunden-Sieger aus Remscheid auch Christopher Hegner noch nicht zur Verfügung, weil der Routinier erst später anreisen konnte. Somit trat die ERGI mit nur fünf Feldspielern und zwei Torhütern gegen den Favoriten an, der in Bestbesetzung mit fast allen in der Bundesliga spielberechtigten Akteuren in Krefeld auflief. Dafür zogen sich die Iserlohner zu Beginn recht gut aus der Affäre. „In der ersten Halbzeit waren wir noch frisch und konnten spielerisch und läuferisch mit dem Gegner mithalten“, fand Hermann Höfener. Sein Team stand kompakt in der Defensive und ließ zumeist nur Distanzschüsse der Remscheider zu. Eine kleine Unachtsamkeit nutzte der Gegner dann zur etwas glücklichen Führung, die auch zur Halbzeit Bestand hatte. „Wir haben die verschiedenen Angriffsvarianten der Remscheider zunichtegemacht und so kaum etwas zugelassen“, lobte der Coach den Auftritt der Iserlohner im ersten Durchgang.
Das änderte sich jedoch ein wenig nach dem Seitenwechsel. Die IGR hatte die Taktik für Halbzeit zwei ein wenig verändert. Mit zwei tief stehenden Spielern und zwei Angreifern, die im direkten Duell mit den Iserlohner Abwehrspielern agierten, kam die ERGI nicht zurecht. „Wir haben dadurch in den ersten fünf Minuten nach der Pause drei Gegentreffer kassiert. Remscheid ist auf 4:0 davongezogen und bei uns wurden dann allmählich auch die Beine schwer“, nannte Höfener die Gründe für die Gegentreffer. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchte seine Mannschaft dagegenzuhalten und wurde auch zweimal belohnt. Cristiano Neves traf zum 1:4 und 2:5, doch auch seine Treffer konnten die Niederlage nicht mehr verhindern. Ein Tor nach einem abgewehrten Penalty sorgte schließlich für den 2:7-Endstand.
Spiel um Platz drei: TuS Düsseldorf Nord II – ERG Iserlohn 4:2 (0:1).
Im kleinen Finale traf die ERGI auf den TuS Düsseldorf Nord II, der in seinem Halbfinale äußerst knapp dem Gastgeber Hülser SV Krefeld II mit 9:10 im Penaltyschießen unterlegen war. Erneut zeigten die Iserlohner in der ersten Hälfte eine bärenstarke Leistung. Mit einer stabilen und gut positionierten Defensive erspielte sich die ERGI immer wieder auch Möglichkeiten im Angriff. Eine davon nutzte der inzwischen eingetroffene Christopher Hegner zur 1:0-Führung. Da die ERGI bis zur Pause kaum Düsseldorfer Möglichkeiten zuließ, ging das Team von Hermann Höfener mit einer knappen Führung in den zweiten Durchgang. „Alle waren konzentriert und hatten genügend Luft, um den Gegner Paroli zu bieten. Das war eine richtig gute erste Halbzeit von uns“, freute sich der Coach.
Düsseldorf dreht die Partie im zweiten Durchgang
Leider machte sich aus heimischer Sicht erneut in Halbzeit zwei der kleine Kader der ERGI bemerkbar. Kurz nach Wiederbeginn glich der TuS zum 1:1 aus und acht Minuten später hatten die Düsseldorfer mit dem 2:1 die Partie gedreht. Hermann Höfener gab nun auch seinem zweiten Torhüter Alexander Demke noch ein wenig Spielzeit, doch auch er konnte zwei weitere Treffer der Düsseldorfer nicht verhindern. Zumindest der Schlusspunkt in der Partie gehörte den Iserlohnern. Nach einer schönen Kombination sorgte Marcel Seewald für den 2:4-Endstand. „Wir haben uns insgesamt ganz gut aus der Affäre gezogen. Die Mannschaft hat zwei tolle erste Halbzeiten gespielt. Insgesamt hat jeder Spieler sein Bestes gegeben. Schlussendlich hat sich aber die Qualität und der breitere Kader bei unseren Kontrahenten durchgesetzt“, sah Höfener trotz der zwei Niederlagen durchaus auch positive Dinge in Krefeld.
Neuer Meister der Regionalliga West und damit Nachfolger der ERG Iserlohn ist überraschend Gastgeber Hülser SV Krefeld II geworden, der sich im Finale gegen die IGR Remscheid II deutlich mit 5:1 durchsetzen konnte.
ERGI: Hinz, Demke; Neves, Perschin, Rath, Jäger, Seewald, Hegner.
(Abschrift aus IKZ, Lokalsport, 30.06.2024, Verfasser: André Günther)